Gartenschau "Enzgärten" Mühlacker

Gartenschau

"Enzgärten" Mühlacker                                   (EU 2016)


Auftraggeber:           Stadt Mühlacker

Planung / Bauzeit:   2010 - 2015

Bauvolumen:            6,5 Millionen €

Auszeichnung für Beispielhaftes Bauen

der Architektenkammer BW 2017


Die Gartenschau "Enzgärten“ in Mühlacker öffnete ihre Pforten am 9.Mai 2015. Für die Stadt Mühlacker bot sich die einmalige Chance, unterentwickelte Freiraumpotenziale durch die Ausrichtung der Gartenschau im Jahr 2015 zu aktivieren. Nach 128 Tagen endete das "Sommermärchen" in Mühlacker mit 550.000 Besuchern, 300.000 mehr als erwartet.

Ein freiraumplanerisches Konzept oder ein Leitbild für Freiräume der Innenstadt gab es bis zur Bewerbung um die Gartenschau in 2009 nicht.

Auf einem ca. 10 ha großen Areal wurden durch den Abbruch des damaligen Jugendhauses, desolater Parkierungsanlagen und Bouleplätze, sowie durch die Auflassung einer ehemaligen Gärtnerei, innerstädtische Flächen für die notwendige städtebauliche Grünentwicklung im Stadtkern frei. Im Plangebiet waren beidseitig der Enz schmale Fußwege- und Radwege meist auf Dammlage vorhanden, teilweise wurden sie vom Autoverkehr mitbenutzt. Die Enz als Gewässer 1.Ordnung wurde auf einer Länge von ca. 600 m durch den Einbau von Lenkbuhnen, durch die Schaffung einer Insel am Waldenser Steg und durch die Absenkung der Vorländer renaturiert und damit der steile Uferverbau des bis dahin kanalisierten Flussbettes rückgebaut. Als wieder gewonnene Auenlandschaft für das Ökosystem Enz wurde zudem der Hochwasserschutz verbessert.

Für die Besucher wurden neue identitätsstiftende Freiräume geschaffen. Beidseitig der Enz entstanden neue Nutzungen, die über ein erweitertes Wegenetz und über neue Blickbeziehungen miteinander zu einem neuen Park verknüpft wurden.

Die neue Landschaft und die markante, "geliehene“ Landschaft mit der Burg Löffelstelz verbinden sich zu einem großzügigen grünen Stadtraum mit einer starken Naherholungsfunktion.

Als Leitthema ist eine ablesbare Kulturlandschaft entstanden, die sich aus den veränderten Rahmenbedingungen aufgrund von Hochwasserszenarien herausgebildet hat. Die Absenkung der Vorländer brachte eine Umlagerung von ca. 10.000 cbm Material mit sich. Diese Erdmassen sind nachhaltig in den Hochufern und vor allem dem neuen Aussichtshügel am Enzbogen verbaut. Die vormals schmalen Dammwege beidseitig der Enz wurden zu breiten, grünen Hochufern umgestaltet.

Beidseitig entlang der Enz liegen Kleingärten, modellierte Spielelandschaften, ein großer zentraler Spielplatz, eine Skateanlage, Freiräume zum neuen Jugendhaus, ein Rosengarten, ein farbenprächtiger Staudengarten, der Exotengarten, eine Stahlpergola, ein Wasserspiel, vielfältige Sitzgelegenheiten, sowie ein zentraler Platz mit laubendachartigen Maulbeerbäumen für Gastronomie mit Außenbewirtung und ein neuer Aussichtshügel.

Allen Nutzungen sind großzügige Wiesenflächen im Übergang zur Enz vorgelagert. Der Flussraum ist durch neue Zugänge zum Wasser wieder neu erlebbar. Einfache Wiesenrampen bieten Wege zu den teils bewachsenen, teils steinigen flachen Enzufern.


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